Freitag, 13. Juli 2012

Rezension: Mein Gott, Wanda von Ulrike Herwig


Inhaltsangabe des Verlags: Wanda, 63, hat gerade ihren Teeladen verkauft und freut sich auf eine Australien-Reise in attraktiver Herrenbegleitung. Da hat ihr Sohn einen Skiunfall und bittet sie, nach seinem Fitnessclub zu sehen. Wanda muss wählen: Kängurus oder Schweißgeruch? Abenteuer oder Familie? Mit ihren Freundinnen Biggi und Marianne inspiziert sie den Club. Biggi wischt gleich mal feucht durch, und Marianne streicht die Eiweißdrinks von der Karte, zu ungesund! Eins steht fest: Hier muss etwas passieren. Schweren Herzens packt Wanda die Koffer wieder aus. Wie soll sie mit den muskulösen Stammgästen zurechtkommen und wie den Club wieder in Schwung bringen?

Meine Meinung dazu: Wanda ist ruhelos. Sie will ihr Rentnerdasein genießen. Am besten zusammen mit Bertram, der sie zu einer Urlaubsreise nach Australien eingeladen hat. Doch die Rechnung hat Wanda ohne Stefan gemacht. Er liegt mit einem Splitterbruch im Krankenhaus von Kempten und ruft nach seiner Mama. Wanda ist hin und her gerissen. So sehr hat sie sich auf Aborigines und Kängurus gefreut. Jetzt soll sie in Stefans Fitnessstudio nach dem rechten sehen, nur aufschließen, etwas sauber machen, Powerriegel und Getränke auffüllen. Alles andere würde ja Enrico machen.
Doch was Wanda erlebt, ist das reinste Chaos. Abgesehen davon, dass es dreckig ist, der Müll sich überall stapelt, scheinen die Mitglieder in dem Studio alles machen zu dürfen was sie wollen. Sie bedienen sich aus dem Kühlschrank, den Riegeln und obendrein scheinen sie noch nie etwas von Mitgliedsbeiträgen gehört zu haben. Kein Wunder, dass Stefan vor dem finanziellen Ruin steht. Darüber hinaus sorgen zwei Biker mit ihren Harleys im Hinterhof nicht nur für reichlich Lärm, sondern wirken auf Wanda auch sehr Angst einflössend.
Zum Glück gibt es Biggi und Marianne. Sie können ihr beim Saubermachen helfen und Tochter Franziska könnte sich ja mal mit den Finanzen und Rechnungen beschäftigen.
Wanda scheint alles in den Griff zu bekommen und kommt dabei auf eine geniale Idee.

Hat Ulrike Herwig anfangs noch Sehnsucht auf einen abenteuerlichen Australienurlaub versprüht, hat sich das Blatt schnell gewendet. Denn die 63 jährige Wanda findet sich schnell in einem herunter gekommenen Fitnessstudio in Köln wieder. Zu verdanken hat sie alles ihrem Sohn Stefan. Das Ganze scheint auch seine positiven Seiten zu haben, denn anstelle von Bertram lernt sie eine Menge neuer und netter Menschen kennen.
Die Männer in ihrem Alter scheinen zudem alle auf Wanda abzufahren. Sie ist begehrt und kann sich ihrer Verehrer nicht erretten.
Amüsant und witzig erzählt die Autorin die Geschichte um die quirlige, von Ideen überhäufte Wanda. Teilweise etwas überzogen, was den Realitätswert betrifft, stellt Wanda Stefans Unternehmenskonzept mit Erfolg auf den Kopf. Ihr zur Seite stehen die Freundinnen Biggi und Marianne, aber auch ihr Nachbar und viele mehr unterstützen sie in ihrer Aufgabe. Mit viel Entschlossenheit und Einsatzbereitschaft ziehen sowohl Alt als auch Jung an einem Strang und stellen gemeinsam Neues auf die Beine.
Ulrike Herwig stellt hier ein Projekt vor, das nicht nur generationsübergreifend ist sondern auch funktioniert.
Meinen Respekt vor der Autorin, die es geschafft hat, mit viel Witz und Humor ein solches Projekt in Romanform darzustellen.

Meine Bewertung zum Buch:
☺☺☺☺☺

Ulrike Herwig – Mein Gott, Wanda – erscheint am: 13.07.2012 – beim Verlag: Marion von Schröder – ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH – Klappenbroschur – 272 Seiten – 14,99 € - ISBN: 978-3-547-71184-3

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